Kulinarische Genießer und Gourmets kommen auf Korsika voll auf ihre Kosten! Die korsische Küche ist deftig, rustikal und sehr nahrhaft. Hauptsächlich wird mit einheimischen Kräutern wie Thymian, Majoran, Rosmarin, Basilikum oder Myrte gewürzt.
Fleisch wird häufig aus halbwilden Aufzuchten gewonnen. Spezialitäten sind beispielsweise Coppa, ein Rollbraten aus geräucherter Schweineschulter oder Lonzu, Schweinelende ebenfalls geräuchert. Auch Ziege (Caprettu) und Lamm (Agnellu) kommt in Korsika gerne auf den Tisch. Korsische Wurstspezialitäten wie Figatelli (Schweineleberwürstchen), Sangui (Blutwurst), der zarte Schinken Prisutu oder gegrillter Speck (Panzetta) sind schmackhaft und sind es wert, probiert zu werden. Korsische Wurst wird ohne Zusatzstoffe wie Nitrit, Nitrat oder Zucker hergestellt. Und weil sich die freilaufenden Schweine hauptsächlich von herabgefallenen Nüssen, Kastanien und Eicheln ernähren bekommen Fleisch und Wurst ein ganz eigenes Aroma.
Liebhaber von Suppen und Eintöpfen kommen auf Korsika ebenfalls in den Geschmack leckerer Speisen. Die Suppa Corsa ist eine aromatische Gemüsesuppe. Wer gerne Fisch mag, sollte die Suppa di Pesce probieren, eine Fischsuppe mit geriebenem Käse, zu der geröstetes Brot gereicht wird. Empfehlenswert sind auch korsische Eintöpfe mit Lamm oder Wildschwein.
Eine weitere korsische Spezialität ist Käse. Der wohl bekannteste Käse ist der Brocciu, der auch das Qualitätssiegel AOC (Appellation d’Origine Contrôlée) tragen darf. Brocciu wird sowohl aus Schafs- als auch aus Ziegenmilch hergestellt. Oft findet man ihn auch als Füllung in Speisen wie Omelettes au Brocciu, Krapfen, Tartes oder Ravioli. Gereift heißt der Vieux Brocciu, er ist besonders würzig. Nichts für empfindliche Nasen ist der Casgiu Merzu („fauler Käse“, ähnlich dem sardischen Casu Marzu), der zwar geschmacklich sehr interessant ist, aber nicht unbedingt gut riecht. Käse wird auch oft anstelle eines Desserts gereicht.
Natürlich gibt es auf Korsika vor allem in Küstennähe auch zahlreiche Fischgerichte und Meeresfrüchte. Da jedoch die Fangmengen in den letzten Jahren zurückgehen, werden Fisch und Krustentiere häufig importiert und sind dementsprechend teuer.
Typisch korsisch ist auch die aus Kastanienmehl zubereitete Pulenta. Sie ist sehr nahrhaft und wird häufig mit Schinken, Wurst oder Wildschweinleber gegessen. Mit Kastanienmehl werden auch Kuchen und Desserts zubereitet und das korsische Bier Pietra wird unter Verwendung von Kastanienmehl hergestellt. Weitere korsische Spezialitäten sind Honig und Olivenöl.
Zu einem guten Essen darf auch auf Korsika natürlich der Wein nicht fehlen. Korsika gehört zu den wichtigsten französischen Weinanbaugebieten. Auf rund 8000 Hektar werden ca. 30 repräsentative Rebsorten angebaut. Weinbau hat auf Korsika eine lange Tradition, die bis zu den Römern zurückgeht. Heute ist er ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Mittelmeerinsel. Neun Anbauregionen tragen das französische Qualitätssiegel AOC. Die bedeutendsten roten Rebsorten sind Sciacarello und Nielluccio, bei den weißen Rebsorten ist es der Vermentinu. Das korsische Klima und die Bodenbedingungen sind ideal für den Weinbau und sorgen für qualitativ hochwertige Weine.
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