377 Meter über dem Meer liegt das verlassene Ruinendorf Occi. Der Ausblick bietet ein phantastisches Panorama über das Capu Cavallu, die Pointe de Spanu, die Marina von Saint Ambroggio und den Golf von Calvi. Bei gutem Wetter kann man sogar bis zum Cap Corse sehen.
Erhalten ist in Occi nur noch die Kirche Annunziata. Sie wurde mit Hilfe einer großzügigen Spende von Topmodel und Schauspielerin Laetitia Casta, deren Vater im nahe gelegenen Lumio aufwuchs, vor dem Verfall bewahrt. Ab und zu finden hier noch Gottesdienste statt, obwohl der letzte Bewohner Occis bereits Anfang des 20. Jahrhunderts verstorben ist. Und einmal im Jahr gibt es eine kleine Prozession, bei der die Statue des Heiligen Nikolaus, der Schutzpatron von Occi, durch die einsamen Straßen getragen wird.
Von Lumio aus kann man eine wunderschöne Wanderung nach Occi machen. Der Aufstieg vom Parkplatz des Hotel St. Charles dauert ungefähr eine halbe Stunde. Ist man in Occi angekommen, wird man verzaubert vom Charme und der beinahe mystischen Aura des verlassenen Dorfes.
Occi ist wahrscheinlich im 12. Jahrhundert als Siedlung von Bauern gegründet worden, die der ständigen Kämpfe um fruchtbares Land in der Balagne überdrüssig waren. Die Balagne wird auch heute noch der Garten Korsikas genannt, die landwirtschaftlichen Erzeugnisse brachten der Region einst großen Reichtum, aber eben auch Unruhen. In Occi lebten vornehmlich Bauern, die sich selbst versorgten und so von der Außenwelt autark waren. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man sich bei einem Besuch in Occi auch heute noch in der Zeit zurückversetzt fühlt. Lässt man seiner Phantasie freien Lauf, so werden die Straßen Occis wieder lebendig und man kann sich vorstellen, wie es vor gut 100 Jahren hier gewesen sein muss.
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